Kyphose an der Halswirbelsäule
Verschiedene Prozesse wie Entzündung und Verschleiß können zu Deformitäten der Wirbelsäule, wie z. B. einer Kyphose, d.h. Abkippen nach vorn führen. Dies kann an verschiedenen Stellen auftreten, Halswirbelsäule, Brustwirbelsäule und Lendenwirbelsäule.
Kyphotische Deformitäten der Wirbelsäule sind häufig mit Schmerzen verbunden, die aus Störungen des Muskel-Band-Apparats und Einengung von Nerven resultieren können. Zudem kann die Kompression des Rückenmarks und der Nerven zu Lähmungen und Gefühlsstörungen führen. Deshalb ist es häufig notwendig, die Kyphose zu korrigieren, Einengungen zu beseitigen und die Balance der Wirbelsäule wiederherzustellen. Das genaue Vorgehen zum Erreichen dieses Ziels ist von vielen Faktoren abhängig. An der Halswirbelsäule kann die Entfernung der betroffenen Wirbelkörper und der Ersatz derselben durch einen Titankorb sinnvoll sein.
Dabei gibt es verschiedene Arten von Titankörben (Cages). Manche haben eine feste Größe andere können distrahiert werden, d. h. die Größe ist veränderbar entsprechend dem zu überbrückenden Defekt. Zusätzlich muss der Cage mit einer Platte gesichert werden. Manche Cages haben bereits Flügel zur Befestigung. Dann ist eine zusätzliche Verplattung nicht notwendig. Die Cages haben die Entnahme vom Knochen aus dem Beckenkamm überflüssig gemacht und die operativen Risiken dadurch deutlich gesenkt. Zur Verbesserung der Fusion werden die Cages jedoch häufig mit Knochenersatzmaterial befüllt. Die Operation wird in mikrochirurgischer Technik durchgeführt. Das Mikroskop erlaubt eine genaue Kontrolle unter optimaler Sicht und ca. 4facher Vergrößerung. Dadurch konnten die operativen Risiken deutlich gesenkt werden. Der Patient kann bereits am gleichen Tag aufstehen und wird nach 4-7 Tagen entlassen. Im Anschluß erfolgt ein krankengymnastisches Aufbauprogramm über 6-12 Wochen um die Nackenmuskulatur zu kräftigen.