Postoperative Versorgung mit Korsett
Viele operierte Patienten drängen darauf, schnell mobilisiert zu werden. Das liegt auch im medizinischen Interesse. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass nach Operationen an der Wirbelsäule (Bandscheibenvorfall, Wirbelkanalverengung) die Rückenmuskulatur häufig durch die präoperative Immobilisation und infolge postoperativer Veränderungen (Einblutung, Schwellung) geschwächt ist und der Beanspruchung nicht gewachsen. Dies ist mit verschiedenen Risiken verbunden. So ist nach einer Bandscheibenoperation durch den Defekt im hinteren Längsband bei Erhöhung des intradiskalen Drucks das Risiko eines Rezidivvorfalls gegeben. Dies wird in der Literatur mit 5-10% angegeben. Nach Dekompressionsoperationen, vor allem wenn Teile der medialen Gelenkfacette entfernt wurden, können Instabilitäten entstehen, die Rückenschmerzen verstärken und langfristig zu Wirbelsäulendeformitäten führen können.
Mit den unterschiedlichen, konfektionierten Passformen z. B. der MKS Lumbo ist man in der Lage, dem Wunsch nach früher Mobilisation umgehend zu erfüllen und die Risiken für einen Rezidivvorfall bzw. eine Wirbelsäuleninstabilität zu reduzieren. Der Patient erhält durch die Orthese sofort eine Stabilität, die die zunächst geschwächt Rückenmuskulatur nicht geben kann. Das Gangbild und die Körperhaltung werden verbessert.
Nach gebotener Zeit, wenn durch Krankengymnastik und Bildung von Ersatzgewebe im operierten Segment die Stabilität wieder hergestellt wird, kann die Orthese allmählich „abgerüstet“ und dem Patienten mehr Bewegungsfreiheit zurückgeben werden. Die MKS Lumbo wird fast immer sehr gut angenommen. Sie hat einen hohen Tragekomfort und kann schnell ihre Wirkung entfalten. Diese reicht von Linderung postoperativer Beschwerden bis hin zur Schmerzfreiheit. Das Entscheidende ist dem Patienten postoperativ schnell ein Stabilitäts- und Sicherheitsgefühl zu geben. Dies harmonisiert die Bewegung und verbessert die Wirbelsäulenbalance und –statik. Und das ist z. B. mit der der Multifunktionsorthese MKS Lumbo bestens möglich.
Die MKS Lumbo spielt deshalb eine tragende Rolle in meinem Rückentherapieprogramm. Stabilisieren, Mobilisieren, Aktivieren. Das 3-Punkte-Programm für die schnelle Rückkehr inden Alltag. Die Möglichkeit des „Abschulens“, das aufgrund von entsprechender Konstruktion und Bauweise der Orthese schrittweise durchgeführt werden kann, bietet therapiebegleitende Anpassungsversionen.
So wird im Rahmen von Rehabilitationsbehandlung und Krankengymnastik, z.B. bei muskulär-stabilisierenden Übungen empfohlen die Orthese abzulegen. Allerdings ist dies kein Muss. Die Zeiten des „Atrophiegespenstes“, d. h. Muskelschwunds sollten der Vergangenheit angehören. Der Patient kann die Orthese in häuslicher Umgebung und im Liegen bei Entlastung ablegen, ebenso bei der Durchführung von Spannungsübungen. Jedes Mal, wenn der Patient außerhalb des Hauses längere Zeit gehen sollte, haben wir ihn angehalten, die MKS Lumbo zu tragen.
Meine bisherigen Erfahrungen sowohl aus medizinischer als auch aus Patientensicht sind exzellent